Franz war bei Therapieabschluss Mitte Dreissig. Anlass zur Therapie waren Versagensängste, die ihm an seiner Arbeitsstelle zu schaffen machten, bis er sie nicht mehr halten konnte
Franz wirkte beim Sprechen unsicher, voll Bedenken. Überraschend zeigte er Kraft und Präsenz, wenn er in eine körperliche Bewegung ging. Er übte im Alltag, immer wieder „in den Körper“ zu wechseln. So liess er sich im Stehen mit dem Oberkörper vornüber hängen, mit nicht durchgedrückten Knien, und nahm die aufkommenden Muskelanspannungen in den Beinen wahr. Später nach langsamem Aufrichten nahm er weiter wahr, wie sich diese Anspannungen wieder lösten, wie sich der Atem verändert hatte. Er konnte so seine ängstliche Stimmung jeweils unterbrechen und sich freier fühlen.
Er begann, seine Ängstlichkeit im Alltag unter den Menschen klarer zu fassen und im Raum darzustellen: verschiedene Stimmen, von denen die eine dies, die andere das an ihm kritisierte. Er konnte nichts recht machen. Wie bei seinem Vater, der kaum da gewesen war, und wenn, dann streng, “ohne ein Gefühl zu zeigen”. Ich stellte mich Franz gegenüber und forderte ihn auf, über körperlichen Widerstand gegen einen grossen Ball in Kontakt zu mir zu kommen und seine Gefühle dabei wahrzunehmen. Zuerst hatte er Angst, ich würde ihn beobachten, um festzustellen, was er falsch mache. Im Wiederholen bekam Franz mehr Gefühl für sich, dass was von ihm kommt „auch etwas ist“ und er auch im Alltag andern gegenüber jemand ist. Er konnte zusehen, wie sich seine Angst unter Menschen verminderte.